Kaum ein Unternehmen aus Industrie und Handel kommt ohne sie aus: Roboter. Tatsächlich ersetzen sie die arbeitenden Menschen aber nicht, sondern unterstützen diese in immer komplexer werden Arbeitsabläufen. Mechatroniker haben die zentrale Aufgabe, die fehlerfreie Funktionsweise dieser Geräte voller High-Tech zu sichern und werden somit überall dort gebraucht, wo es Maschinen gibt – also nahezu überall.
Der Name Mechatronik setzt sich aus den zwei Bereichen Mechanik und Elektronik zusammen. Eine dritte Komponente, die dazu gehört, ist die Informatik.
Was macht ein Mechatroniker?
Prüfen und Messen: Winkel oder Spannung in elektrischen Schaltungen messen und die ermittelten Ergebnisse im Arbeitsprozess mit vorangehenden Daten vergleichen: Das gehört zu den wichtigsten Aufgaben eines Mechatronikers. Dafür nutzt er etwa Stromprüfer, die Gleich- und Wechselstrom automatisch erkennen, und arbeitet auf Grundlage von Installationsplänen des Kunden oder Arbeitgebers.
Maschinen warten und reparieren: Funktioniert der Bedienhebel des Gabelstaplers noch einwandfrei und lässt sich ohne Ruckeln nach oben und unten fahren? Anlagen und Maschinen müssen von Mechatronikern in regelmäßigen Abständen überprüft werden, um eine sichere und zuverlässige Funktionsweise langfristig zu gewährleisten. Im Fall der Fälle nimmt der Mechatroniker Reparaturen selbst vor, um Arbeitsprozesse und Betriebsabläufe nur möglichst kurz zu unterbrechen.
Maschinenteile montieren/demontieren: Ein Förderband in einer Fertigungshalle sieht technisch zwar recht unscheinbar aus, im Inneren stecken jedoch hochsensible Lichtschranken. Mechatroniker setzen Maschinen und Anlagen zusammen beziehungsweise nehmen sie auseinander. Im Zuge dessen bearbeiten sie einzelne Teile fachmännisch und präzise, da ansonsten unter Umständen die gesamte Technik versagen könnte.
Steuerungen installieren und komplexe Systeme programmieren: Schaltungen können mit elektrischer, pneumatischer oder hydraulischer Energie versorgt werden. Die jeweiligen Schaltungen richten Mechatroniker ein. Dabei haben sie es bei großen Anlagen mit kleinteiligen Stromanschlüssen zu tun, die sie genau beschriften und fachgerecht anschließen. Zuständig sind sie zudem für die Einrichtung von Bediensoftware an robotergetriebenen Maschinen und richten Netzwerke ein, damit einzelne Arbeitsprozesse störungsfrei zusammenarbeiten können.
Gibt es für den Mechatroniker verschiedene Fachrichtungen?
Den Beruf des Mechatronikers gibt es mit unterschiedlichen Schwerpunkten: Der Kfz-Mechatroniker, der Rolladen- und Sonnenschutzmechatroniker und der Mechatroniker für Kältetechnik sind zum Beispiel jeweils eigene Ausbildungen. Es gibt auch Unternehmen, die zum Mechatroniker für Gastechnik ausbilden. Dabei handelt es sich aber nicht um einen gesonderten Beruf mit eigener Ausbildungsordnung. Die inhaltliche Ausrichtung ist nur etwas anders – je nach Schwerpunkt des Unternehmens. Versorgungsbetriebe bilden zum Beispiel oft zu Mechatronikern für Gastechnik aus: Neben den üblichen Ausbildungsinhalten lernen die Auszubildenden im Speziellen, wie man die Gasversorgung von Gebäuden einrichtet.
Warum sollte man Mechatroniker werden?
Maschinen und Anlagen sind aus Industrie und Handwerk nicht mehr wegzudenken. Im Gegenteil: Ihre Anzahl nimmt in Hinblick auf immer präzisere High-Tech-Lösungen immer weiter zu. Die Zukunft sieht für das Berufsbild Mechatroniker also äußerst positiv aus. Zudem erlauben viele Weiterbildungsangebote Schwerpunktsetzungen und die Übernahme verantwortungsvoller Führungsaufgaben. Ein weiterer Pluspunkt dieses Berufs: Die Vergütung ist als Mechatroniker verhältnismäßig hoch und steigt im Regelfall weiter an.
Wo kann ich als Mechatroniker arbeiten?
Als Mechatroniker hast du die Chance, in verschiedenen Branchen tätig zu werden. Dazu zählen der Maschinen- und Anlagenbau, der (Raum-)Fahrzeugbau, die Automatisierungs- sowie die Kommunikationstechnik. Kurzum: überall dort, wo es Maschinen gibt, die in Bezug auf Mechanik, Elektronik und Information eingerichtet, bedient und am Laufen gehalten werden müssen.
Wie sind die Arbeitszeiten als Mechatroniker?
Mechatroniker arbeiten in der Regel im Schichtdienst, der sich nach den Öffnungszeiten der jeweiligen Firma richtet. Die klassische Frühschicht beginnt meist um 7 Uhr und endet je nach Pausenzeiten um 15:30 oder 16:00 Uhr. Daran schließen sich eine Spät- und möglicherweise eine Nachtschicht an. Zusätzlich ist Wochenendarbeit keine Seltenheit. In manchen Betrieben haben Mechatroniker auch Bereitschaftsdienst – sind also auf Abruf im Einsatz, wenn es bei Kunden etwa zu Problemen mit Maschinen im Arbeitsablauf kommt.
Welche Arbeitskleidung tragen Mechatroniker?
Zur Arbeitskleidung von Mechatronikern zählt alles, was zur Sicherheitskleidung gehört: Helm, Schutzbrille, Gehörschutz, Handschuhe oder Sicherheitsschuhe sind die Hauptbestandteile. Diese sind notwendig, um die Verletzungsgefahr auf ein Minimum zu reduzieren.
Was muss ich für ein Typ sein, um Mechatroniker zu werden?
Techniker: Maschinen und die dahintersteckende Elektronik haben dich schon im Unterricht fasziniert? Du bringst ein gewisses Geschick mit, was die Bedienung von Geräten jeglicher Art betrifft? Dann erfüllst du wichtigsten Grundlagen für die Berufsausbildung zum Mechatroniker.
Wissenschaftler: Flächen berechnen, Oberflächenqualitäten bewerten oder Hauptstromkreise kontrollieren und in Betrieb nehmen – Naturwissenschaften und Technik sind Kernbereiche in der Mechatronik und sollten dein Interesse wecken.
Perfektionist: Als Mechatroniker stehen oft mehreren Aufgaben gleichzeitig an und musst daher ein gewisses Organisationstalent besitzen. Noch wichtiger ist allerdings die Fähigkeit, konzentriert und sorgfältig zu arbeiten, um die sichere Funktionsweise von komplexen Maschinen und Anlagen zu gewährleisten. Hierfür ist es zum Beispiel notwendig, dass du Schaltpläne ganz genau liest.
Wie läuft die Ausbildung als Mechatroniker ab?
Die Ausbildung dauert dreieinhalb Jahre und damit ein halbes Jahr länger als ein Großteil aller dualen Ausbildungen. Auf gesonderten Antrag kann die Ausbildung bis zu einem Jahr verkürzt oder verlängert werden. Neben einer Zwischenprüfung, die vor Ablauf des zweiten Ausbildungsjahres stattfindet, gibt es die Abschlussprüfung zum Ausbildungsende vor der Industrie- und Handelskammer oder der Handwerkskammer. Für jede dieser Prüfungen hat man jeweils drei Versuche. Die duale Ausbildung findet im Betrieb und in der Berufsschule statt. Die schulische Ausbildung wird entweder wöchentlich an festen Tagen oder blockweise angeboten.
Was lernt ein Mechatroniker in der Berufsschule?
Ein angehender Mechatroniker eignet sich in der Berufsschule das theoretische Wissen an, das er im Ausbildungsbetrieb in die Praxis umsetzt. Während der gesamten Ausbildung werden Themen aus grundlegenden Bereichen vermittelt, darunter Arbeits- und Tarifrecht, Aufbau der eigenen Ausbildungsstätte, Umweltschutz und Sicherheit am Arbeitsplatz. Weitere Inhalte verteilen sich auf die einzelnen Ausbildungsjahre.
1. Ausbildungsjahr:
Im ersten Ausbildungsjahr stehen die Organisation eines Betriebes mit direktem Kundenkontakt und das Erlernen grundlegender Techniken im Vordergrund: Wie führt man Kundengespräche? Wie gewichtet man die einzelnen Arbeitsaufgaben? Wie liest man elektrische Schaltpläne richtig? Zudem lernen die Auszubildenden etwa das Spanen und Fügen. Beim Spanen formt man Werkstücke und bearbeitet ihre Oberflächen, indem man sie anschneidet und überflüssige Teile Span für Span entfernt. Beim Fügen kombiniert man Werkstücke miteinander – zum Beispiel durch löten, kleben oder schweißen.
2. Ausbildungsjahr:
Angehende Mechatroniker vertiefen und erweitern ihre bisherigen Kenntnisse und beginnen zudem damit, sich mit Soft- und Hardware und darauf aufbauend mit der Programmierung mechanischer Systeme zu beschäftigen. Unter Anleitung des Ausbilders prüfen und bedienen sie einzelne Maschinen, beispielsweise den Greifarm eines Roboters, der zu einer Verpackungsanlage in der Lebensmittelindustrie gehört.
3. und 4. Ausbildungsjahr:
Das Qualitätsmanagement ist in allen Betrieben von Industrie und Handwerk die Grundlage dazu, dass Prozesse fehlerfrei laufen und zum Beispiel die Produktion von Seitenverkleidungen für Autos in der Automobilindustrie oder Schalthebeln für Fertigungsanlagen in der Medizin ohne Unterbrechungen funktioniert. Deshalb lernen die angehenden Mechatroniker alle gängigen Prüf-, Diagnose- und Messverfahren kennen, um sie auf verschiedenen Systeme anwenden zu können.
Was lernt ein Mechatroniker in der Praxis?
1. und 2. Ausbildungsjahr:
In ersten Teil der praktischen Ausbildung beginnen angehende Mechatroniker, ihr theoretisches Wissen aus der Berufsschule in die Praxis umzusetzen. Sie bearbeiten Werkstücke auf Grundlage der technischen Unterlagen und reparieren etwa den Sensor einer Anlage, die in der Bauindustrie die einzelnen Bestandteile von Beton genau anmischt. Dazu ermitteln sie – zusammen im Team aus anderen Auszubildenden, ausgelernten Mitarbeitern und ihren Ausbildern – mögliche Störungen durch Fehleranalysen und leiten die nötigen Reparaturschritte direkt ein.
3. und 4. Ausbildungsjahr:
Die Maschinensysteme des Ausbildungsbetriebs programmieren, bedienen und möglicherweise reparieren oder erneuern: Angehenden Mechatronikern werden Aufgaben übertragen, die immer mehr Verantwortung verlangen. Nun sind sie auch zunehmend selbstständig bei Kunden im Einsatz, wickeln Aufträge vor Ort ab und weisen die Auftraggeber in die neu installierte Betriebssoftware ein.
- du gerne reparierst und an technischen Systemen tüftelst.
- du einen guten Realschulabschluss und Spaß an Mathematik und Physik hast.
- du theoretisches Wissen und praktisches Arbeiten miteinander verbinden möchtest.
- du kein technisches Verständnis hast.
- du keine Lust dazu hast dich mit einer Programmiersprache auseinanderzusetzen.
- den Matheunterricht ausschließlich zum Ausgleich deines Schlafdefizits genutzt hast.
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